Chris de Burgh

12.07.2023 | Alte Oper, Erfurt

Chris de Burgh

Chris de Burgh sorgt für eine ausverkaufte Alte Oper in Erfurt

Der irische Sänger betritt kurz nach 19:30 die Bühne. Im Rahmen seiner “Summer Solo”-Tour macht er auch einen Stopp in der thüringischen Landeshauptstadt ; “beautiful Erfurt”, wie der Sänger mehrfach während des Konzertes betont. Gleich zu Beginn werden ihm laufend Blumen aus dem Publikum gereicht. Die Show ist reduziert, es gibt immer wieder schöne Lichteffekte. Chris de Burgh steht allein auf der Bühne und begleitet sich selbst auf der Gitarre oder am Flügel. Ab und an kommt die Musik auch teilweise oder ganz vom Band.

Man merkt direkt von Anfang an: er hat noch sehr viel Spaß auf der Bühne, nächstes Jahr feiert er sein 50jähriges Bühnenjubiläum. Nach dem zweiten Song kramt er einen kleinen Zettel aus seiner Hosentasche und liest die drei häufigsten Fragen über ihn im Internet vor: “Lebt er noch?”, “”Kann er noch singen?” Und “Hat er noch Spaß auf der Bühne?”. Glücklicherweise kann man alle drei Fragen ganz getrost mit JA beantworten. Er nimmt das alles nicht ernst, macht hier und da seine Späßchen und wirkt dabei sehr bodenständig, charmant und sympathisch. So etwas mag ich extrem und das ist vermutlich auch einer der vielen Gründe, warum er schon so lange erfolgreich ist und so treue Fans hat. Natürlich sind es auch seine vielen Hits, von denen er etliche an diesem Abend präsentiert. Direkt als fünften Song beispielsweise “Sailing away”.

Dass er auch andere große Künstler wertschätzt, beweist er u.a. durch die Interpretation des Beatles-Klassikers “Let It Be”. Für ihn seien John Lennon und Paul McCartney zwei der großartigsten Singer/Songwriter – da muss ich ihm zustimmen. Auch dem King of Rock ‘n Roll Elvis Presley wird eine Nummer gewidmet “Always On My Mind”. Immer wieder wechselt Chris de Burgh zwischen Gitarre und Flügel. Stimmlich fallen ihm die Höhen etwas schwerer als früher. Aber wer klingt mit über 70 schon so wie mit 30 oder 40?

Der Sänger erzählt gern Geschichten mit seinen Liedern und so hat er, angelehnt an die Erzählung “Moonfleet” aus dem 18. Jahrhundert, einige Lieder geschrieben. Unter anderem vertonte er die Legende von Robin Hood. Aktuell wird sein Musical dazu in Fulda aufgeführt.

Neben all den lustigen Momenten wird er aber auch ernster, spricht sich ganz klar gegen den aktuellen Krieg in der Ukraine und gegen Putin aus. Und auch die Flüchtlinge seien nicht von einem fremden Planeten sondern Menschen wie wir alle, die einfach einen Platz suchen, wo sie in Frieden leben können. Passend dazu stimmt er “Cry No More” am Flügel an.

Später, bei seinem wohl größten Hit “Lady in Red”, wird der Sound nochmal hochgedreht und das Publikum steht vorn an der Bühne. Lautstark wird mitgesungen. Ehrlicherweise fand ich das etwas schade, dass hier komplett die Musik vom Band kam. Mit live Begleitung wäre das viel schöner gewesen. Die Bühne ist – passend zum Song – ganz in rotes Licht getaucht. Es folgen weitere Hits, u.a. “Don’t Pay the Ferryman” oder auch “High on Emotion”.
Nach über 2 Stunden ist das Konzert zu Ende.

Setlist
The Hands of Man
Go Where Your Heart Believes
Missing You
Waiting for the Hurricane
Sailing Away
Suddenly Love
A Woman’s Heart
Carry Me (Like a Fire in Your Heart)
Let It Be (The Beatles cover)
Always on My Mind (Elvis cover)
The Light on the Bay
My Heart’s Surrender
The Storm
When Winter Comes
The Road to Freedom
The Snows of New York
Cry No More
The Tale of Robin Hood
Live Life, Live Well
We’ve Got the Money
Borderline
A Spaceman Came Travelling
The Lady in Red
Don’t Pay the Ferryman
High on Emotion
Where Peaceful Waters Flow
Legacy


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