04.08.2020 | Steigerwaldstadion, Erfurt
NENA, die Ikone der 80er Jahre, die bis heute wohl eine der erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands ist, gastierte am Abend des 04.08. im Erfurter Steigerwaldstadion. Mit ihrem Konzert eröffnete sie die Reihe der Picknickdecken-Konzerte – ebenfalls ein aus der Not heraus geborenes Konzept zu Zeiten von Corona. Auf dem Rasen wurden kleine Rechtecke aufgezeichnet, maximal zwei Personen + Kinder dürfen in solch einer Markierung Platz nehmen. Innerhalb dieses Bereiches ist es den Fans auch gestattet, die Masken abzunehmen. Auch Aufstehen und Tanzen ist erlaubt. Es ist für viele sicher ungewohnt, mit Picknickdecke zu einem NENA-Konzert zu gehen. Aber es sollte ein schöner Abend werden. Für Verpflegung war ebenfalls gesorgt: die Besucher konnten sich vorab bestellte Lunchpakete abholen.
Lupid
19:30 begann – nach kurzer Anmoderation – die Gießener Band „Lupid“. Es sei ihr allererstes Stadionkonzert. Gut eine halbe Stunde erfüllten die drei Musiker das Stadion mit ihrer ruhigen, eingängigen Musik und den deutschen Texten. Eine angenehme Einstimmung auf den Rest des Abends.
Nena
Zur Prime-Time kam dann NENA auf die Bühne. Gut gelaunt und voller Energie sang sie an diesem Abend Lieder quer durch ihr Repertoire: von ganz alten Stücken vom ersten Album hin zum aktuellen Album „Licht“. Direkt bei der zweiten Nummer „Nur geträumt“ kam sie von der Bühne und besuchte ihre Fans auf dem Spielfeld. Hier und da blieb sie stehen, sang kurz, ehe sie dann weitersprintete. Äußerst sportlich, da musste man erstmal hinterher kommen. Das Publikum war zu diesem Zeitpunkt schon voll begeistert, die meisten standen oder tanzten. Nur noch die Wenigsten hielt es auf ihren Picknickdecken.
Während des Konzertes griff die gebürtige Hagenerin auch immer wieder selber zur Gitarre. Das Intro von „Wunder geschehn“ wurde von ihrer Backgroundsängerin am Akkordeon eingeleitet. Das kam überraschend und war wirklich schön. Immer wieder betonte NENA, wie sehr ihr dieser Abend gefällt, sie fühle sich verbunden mit dem Publikum und extrem wohl. Natürlich durfte ihr weltweiter Hit „99 Luftballons“ nicht fehlen, welcher gegen Ende in den Beatles-Klassiker „Hey Jude“ überging. Da blieb wohl keine Kehle mehr stumm, die Stimmung war wunderbar unbeschwert.
Kurz vor halb 10 verabschiedeten sich NENA und ihre Band das erste Mal vom Publikum, doch es sollte noch vier Zugaben dauern, bis das Konzert zu Ende war. Bei „willst du mit mir gehn“ verschwand die Sängerin ein zweites Mal im Publikum, bevor sie dann für „irgendwie irgendwo irgendwann“ und ihre neue Single „Licht“ auf die Bühne zurückkehrte.
Zum letzten Lied wurde es noch einmal ruhiger: mit Gitarre stand die Sängerin da und stimmte für ihren vor mittlerweile 18 Jahren verstorbenen Freund Carlo Karges, der u. a. den Text zu 99 Luftballons geschrieben hat, das Lied „Zusammen“ an: „ich weiß nicht wo du bist, aber trotzdem gehören wir zusammen“.
Somit ging dieser erste Abend im Stadion bei Vorzeigewetter zu Ende. Eine, wie ich persönlich finde, noch schönere Live-Erfahrung als die Autokonzerte.
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