Bush

08.06.2022 | Astra Kulturhaus, Berlin

Bush

„European Summer Tour 2022“

Veranstalter: Trinity Music

Bush – ah, da klingelt bei vielen noch etwas, die ihre Jugend in den 90ern und frühen 2000ern verbracht haben. Aber nur, weil die Band vielleicht nicht mehr so präsent in den Medien ist, heißt das nicht, dass es still geworden ist. Mit ihrem Debutalbum „Sixteen Stone“ fanden die vier Briten vor knapp 30 Jahren anfangs nur Gehör in Amerika. Mit „Razorblade Suitcase“ (1996) und der Auskopplung von „Swallowed“ gelang dann auch der Durchbruch in Europa. Von da an waren sie auch von den Club- und Festivalbühnen nicht mehr wegzudenken. Und so spielten sie am letzten Wochenende, gut 25 Jahre und 6 Alben später, wieder bei Rock am Ring und Rock im Park. Mich persönlich freut es ja immer sehr, wenn dann auch einige Clubshows eingeschoben werden, so wie nun am Abend des 08. Juni im Astra Kulturhaus in Berlin.

Die Band betritt 20:30 Uhr die Bühne. Nach wenigen Minuten ist wohl kein T-Shirt mehr trocken. Das liegt sicher zum einen an der warmen Luft im Club, aber wohl vielmehr auch an der überaus guten Stimmung direkt vom ersten Lied an, dem Titelsong „The Kingdom“ vom aktuellen gleichnamigen Album, welches 2020 erschienen ist. Man spürt diese Lust auf Livemusik von allen Seiten. Auch Gitarrist Chris Traynor genießt sichtlich die Show. Ebenfalls merkt man die Verbindung zu den Fans, bei denen sich auch während der Show bedankt wird. Man wisse das sehr wohl zu schätzen. Das Konzert selbst ist eine gute Mischung aus alten und neuen Songs und lässt wenige Hits vermissen. Viele Fans sind textsicher.

Wenn Gavin nicht die Gitarre umhängen hat, so bewegt er sich wie eh und je wie ein nicht ruhen wollender Flummi über die Bühne oder er geht auf die Knie auf Bodenkontakt. Den Abschluss des ersten Blocks bildet „Little Things“, wobei Gavin ganz stark auf die Unterstützung der Fans setzt. Er wird nicht enttäuscht.

Zur Zugabe kommt der Frontmann allein mit Gitarre auf die Bühne und stimmt „Glycerine“ an. Handylichter blitzen, das Publikum singt lautstark mit. Der Song ist bekannt, trällert ihn nicht sogar auch Homer Simpson in einer Folge der Simpsons als Liebeslied für Marge (textlich abgewandelt zu „Margerine“). Letztes Lied des Abends ist dann „Comedown“ und irgendwie ist für mich die Textzeile „I don’t want to come back down from this cloud“ so treffend für dieses Konzert. Ich hätte noch viel viel länger singen, tanzen und genießen können.

Nach 85 Minuten ist Schluss. Bush haben bewiesen, dass sie immer noch zurecht auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stehen. Danke für diesen wunderbaren Abend.

SETLIST

The Kingdom
Machinehead
Blood River
Everything Zen
Chemicals Between Us
Ghosts In The Machine
Bullet Holes
Swallowed
Quicksand
Alien
Sound Of The Winter
Flowers On A Grave
Little Things

(ZUGABE)

Glycerine
Comedown


Die komplette Galerie gibt es bei stagr.de.