Open Flair-Festival (Tag 5)

11.08.2019  |  Eschwege

Bands: The toten Crackhuren im Kofferraum, Django S., ZSK, Yungblud, Swiss + die Andern, Chefboss, Von Wegen Lisbeth, B-Tight, Bullet For My Valentine, Adam Angst, The Offspring

 

The toten Crackhuren im Kofferraum | Django S.

Der Sonntag wurde von The toten Crackhuren im Kofferraum eröffnet. Das Leben hat es vielleicht mit der Band nicht immer gut gemeint, aber sie sind noch da, hatten ihr drittes Album “bitchlifecrisis” veröffentlicht und sangen mit klaren Worten über das, was sie bewegte. Mit einem Augenzwinkern, verpackt in Glitzerjacken und Dancemoves. Auf der Freibühne schlossen sich danach Django S an und versorgten das Eschweger Publikum mit einer gehörigen Prise Ska-Punk.

The T.C.H.I.K.

Django S.

ZSK

Was waren die Fans von ZSK im Jahre 2011 erleichtert und begeistert, als die Band vier Jahre nach Auflösung ihre Re-Union bekannt gab. Das Konzert der Berliner Polit-Skate-Punk-Band zeigte, dass sie Bock hatten – und das Publikum erst. Mit ihrem aktuellen Album „Hallo Hoffnung“ konnten sie sogar in die deutschen Top 20 Album-Charts ziehen.

Yungblud

Yungblud – was kann man über den jungen Briten erzählen? „Völlig durchgeknallt“ ist vermutlich eine ganz passende Beschreibung seiner Bühnenshow und das war auch gar nicht negativ gemeint. Wie ein Energiebündel sprang der junge Musiker über die Bühne, der sich ein paar Tage zuvor den rechten Arm gebrochen hatte. Mit Gips stand er nun da und erzählte mit breitem Grinsen, dass die Ärzte ihm natürlich von den Konzerten abgeraten hätten. Aber Yungblud pfiff drauf und lieferte eine erstklassige Show.

Swiss + die Andern

„Punk trifft Rap, Eskalation und Pogo treffen ein brandaktuelles politisches Anliegen”, so ein Auszug aus dem aktuellen Pressetext von Swiss & die Andern. Diese Band war schon seit einiger Zeit extrem angesagt, Konzerte ihrer vergangenen Tour wurden teilweise in größere Locations verlegt oder es gab Zusatzshows. Und auch auf dem Open Flair stellten sie ihre guten Live-Qualitäten unter Beweis.

Chefboss

Mit geballter Frauenpower von Chefboss ging es dann auf der Freibühne weiter. Sängerin Alice Martin und Tänzerin/Choreografin Maike Mohr hatten viel Spass auf der Bühne. Begleitet von einem DJ und zwei weiteren Tänzerinnen war da viel Energie. Tanz und Gesang standen im Einklang, beides auf gleicher Ebene, keines von beiden war wichtiger als das andere. Hier wurde wahrlich der „Freak aus jedem herausgeholt“.

Von Wegen Lisbeth

Etwas ruhiger wurde es dann mit Von Wegen Lisbeth auf der Hauptbühne, die 2016 mit ihrem Debüt-Album den Durchbruch feierten. Die Indie-Pop-Band begeisterte mit ihrer ganz eigenen Instrumentalisierung, den ausgefeilten Texten und den Details dazwischen.

B-Tight

Im Folgenden machte sich B-Tight bereit, der seit mehreren Jahren jährlich ein neues Album auf den Markt brachte. Dass das qualitative Einschränkungen mit sich bringen könnte, ließ sich hier klar von der Hand weisen. Der Rapper, der gern provoziert, hatte sich vor ein paar Jahren mit seinen B-Tight-Playaz musikalisch auch in rockigere Gefilde vorgetastet. Bei seinem Auftritt auf dem Open Flair 2019 wurde er am Mikrofon von Monzy-De unterstützt, der seit ein paar Jahren Bestandteil der Live-Crew ist. Hier ging ordentlich die Post ab.

Bullet For My Valentine

Mit ihrem aktuellen Album “Gravity” konnten Bullet For My Valentine nicht alle Kritiker überzeugen, auch nicht alle Fans. Live konnten sie aber auf dem Open Flair zeigen, dass sie zurecht einen Headliner-Spot ergattert hatten und entsprechend gewohnt rockig und energiegeladen legten Matt Tuck und Co sich auch ins Zeug. Das Werdchen war proppenvoll gefüllt, die Stimmung super und es gab jede menge Hits aus der umfangreichen BFMV-Schaffensgeschichte auf die Ohren der Eschweger.

Adam Angst

Vor vier Jahren erschien das Debütalbum von Adam Angst. Seitdem waren sie viel live unterwegs und so führte sie ihr Weg nun auch zum Open Flair. Ihre Musik war ohne Schnörkel, die Texte gerade heraus und wunderbar ehrlich. Über ihr letztes Album “Neintology” schrieb das Magazin prettyinnoise.de: “Ein Album, das sich in gewohnter Weise in keine Schublade stecken lässt.”

The Offspring

Letzter Headliner des diesjährigen Open Flair waren The Offspring. Ja genau – die Band, die in den 90ern mit „Self Esteem” einen Mega-Hit (und noch vielen weiteren) erzielte, ist immer noch unterwegs. Die Kalifornier um Sänger Dexter Holland feierten mit neuem Album ihr 25-jähriges Bestehen. Im Gepäck hatten sie natürlich dennoch auch ein paar der älteren und beliebten Hits.

Hinweis: die Fotos gibt es exklusiv bei STAGR und [a]live:promotion zu sehen.

Impressionen von Tag 5

Nach The Offspring führte mich mein Weg dann wieder in die heimatlichen Gefilde. Es regnete. Im Autoradio lief eine „Best Of R.E.M.“-CD. Mein Kopf war voller Gedanken an all die wunderbaren Momente, die ich wieder in Eschwege erlebt hatte und an all die großartigen Künstler, die ich fotografieren konnte. Zum Open Flair Festival zu fahren bedeutet Jahr für Jahr fantastische Bands, tolles Ambiente und ein Treffen mit vielen, guten Freunden. Ich freue mich jetzt schon extrem auf nächstes Jahr!


> Galerie & Bericht vom Mittwoch (Tag 1)
mit: Das Pack, The Subways, Alex Mofa Gang, Russkaja

> Galerie & Bericht vom Donnerstag (Tag 2)
mit: Shame, The Intersphere, City Kids Feel The Beat, Megaloh, Donots

> Galerie & Bericht vom Freitag (Tag 3)
mit: Spit, Ze Gran Zeft, Of Mice & Men, Kafvka, Deaf Havana, Nothing But Thieves, Madsen, Die Fantastischen Vier, Zebrahead

> Galerie & Bericht vom Samstag (Tag 4)
mit: Sondaschule, Dave Hause, Eskimo Callboy, Annisokay, Enter Shikari, Bosse, Frittenbude